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Es werden Posts vom Mai, 2016 angezeigt.

Buchrezension: Anatomie des Verbrechens: Meilensteine der Forensik - Val McDermid

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Hallo zusammen, heute stelle ich Euch ein Buch vor, das für mich auf jeden Fall in der Top 3 der besten Bücher des bisherigen Jahres 2016 ist. Ich kann Euch nur nahelegen, es ebenfalls zu lesen - natürlich nur, wenn Euch das Thema zusagt. Die Romane von McDermid sind mir bisweilen unbekannt, ich habe mich also nicht an der Schreibfähigkeit der Autorin orientiert, sondern alleinig an der gewählten Thematik. Die Forensik gilt als ein Fachbereich der Kriminal-Wissenschaften, der besonders durch die modernen Medien verzerrt wird. Das Bild, das uns bekannte und überaus erfolgreiche Sendungen - wie CSI und Co. - vermitteln, spiegelt oft nicht die Realität der forensischen Möglichkeiten wider. Nichtsdestotrotz bleibt die Forensik ein hochinteressantes Fachgebiet , das McDermid mit ihrem Buch umfassend und verständlich erschließt. Das Buch ist in zwölf Kapitel gegliedert, die jeweils einem ganz bestimmten Forschungszweig zugeordnet werden können. Zu diese

Buchrezension: In der Haut des Teufels - Marc Dugain

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... Und ein letztes Mal Hallo, Das letzte Buch, das ich Euch heute vorstellen möchte, ist ein sehr ungewöhnlicher Psychothriller : Bei diesem Buch ist es mir besonders schwer gefallen, ein finales Urteil darüber zu fällen, wie ich es bewerten soll. Normalerweise liegen mir Romane nicht besonders und nichts will mir so richtig gefallen. „In der Haut des Teufels“ hat aber etwas Besonderes an sich und zog mich schnell in seinen Bann. Die Storyline ist nicht geprägt von Spannungshöhe- punkten, sondern besticht durch eine grundsätzliche Anspannung – ein Knistern , das in der Luft liegt, wenn man so will – begleitet von dem Gefühl, dass die Situation jeden Moment kippen kann. Das ist einer der Punkte, die das Buch zu etwas besonderem machen. Der andere Punkt stellt die Thematik und deren Präsentation dar. Auch wenn es sich um ein Werk aus der Feder eines Schriftstellers handelt, verbirgt sich im Hintergrund immer der Kern der Realität. Allein die Vor

Buchrezension: Trauer Panik Leidenschaft - Gabriel Rolón

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Nochmal Hallo zusammen, gleich im Anschluss an die gerade veröffentlichte Rezension zu "Ein Idiot unterwegs" folgt nun meine kurze Bewertung von "Trauer Panik Leidenschaft": Die Psychotherapie hat mich schon immer fasziniert und ich bewege mich literarisch sehr oft in ähnlichen Thematiken. Das große Interesse daran hat wohl dazu geführt, dass ich meine Erwartungen an dieses Buch recht hochgeschraubt hatte. Die Beschreibung verspricht eine Schilderung der interessantesten „Fälle“ von Psychoanalytiker Gabriel Rolón . Den Leser erwartet demnach ein Einblick in seine Praxis und den Verlauf zahlreicher Sitzungen – diesen Anspruch erfüllt „Trauer Panik Leidenschaft“ durchaus. Aber nichtsdestotrotz konnte mich das Buch weder durch seine Fälle fesseln, noch in dem Rahmen über das psychoanalytische Vorgehen informieren, den ich mir gewünscht hatte. Natürlich streut der Autor immer wieder Tipps ein, wie seiner Meinung nach am besten mit Patienten umzugehe

Buchrezension: Ein Idiot unterwegs - Karl Pilkington

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Hallo zusammen,   ich bin wieder aus meiner Urlaubspause zurückgekehrt und habe einige Rezensionen im Schlepptau. Passend zur Thematik fange ich heute mit meiner Rezension zu einem sehr lustigen Reisebericht an: „ Mir fällt daheim die Decke auf den Kopf“, „Ich brauche einen Tapetenwechsel“ oder „Ich will meinen Horizont mithilfe ferner Kulturen erweitern“. Gründe für das Reisen sind bekanntermaßen vielfältig, doch nicht jeder kann einem Urlaub im Ausland etwas abgewinnen. Ein bekennender Reisemuffel ist auch der Londoner Karl Pilkington . Begleitet von einem Kamerateam und jeder Menge Unmut soll Pilkington nun eine Weltreise antreten, die ihn nach der Planung seiner beiden Freunde, Ricky Gervais und Stephen Merchant, zu den sieben Weltwundern der Moderne führt. Das ungewöhnliche Spektakel wurde auch zu einer erfolgreichen TV-Serie verarbeitet und bereits mit einer Fortsetzung gekürt. Ich habe schon einige Folgen der ersten Serie „ An idiot abroad “ gesehe

Buchrezension: Pici - Robert Scheer

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Hallo zusammen, heute stelle ich Euch ein Buch vor, das ich jedem einzelnen ans Herz legen möchte: 2014 reist der wahldeutsche Autor Robert Scheer nach Israel, um dort seine Großmutter Elisabeth Scheer, genannt Pici, über ihre Kindheit und Jugend zu befragen. Pici feiert in dem Jahr ihren 90. Geburtstag. Ihrem Enkel gegenüber gibt Pici Auskunft, wie sich in den 1940er Jahren durch den Nationalsozialismus die Lage für die jüdische Bevölkerung in Ungarn verschlechterte. Sie berichtet über ihre furchtbaren Erlebnisse in den Ghettos Carei und Satu Mare, im Konzentrationslager Auschwitz, im berüchtigten Außenlager Walldorf, im Konzentrationslager Ravensbrück und im mecklenburgischen Rechlin, bis sie 1945 im mecklenburgischen Malchow befreit wurde. Pici`s Eltern, ihre Schwestern, ihr Bruder, ihr Schwager und ihre kleine Nichte wurden im Holocaust ermordet. Pici`s detailreichen Erinnerungen machen es den Leserinnen und Lesern leicht, sich das Leben in der damaligen

Buchrezension: Bin ich psycho ... oder geht das von alleine weg? - Josef Aldenhoff

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Hallo nochmal, heute gibt es gleich zwei Rezensionen. Die andere, zu "Regretting Motherhood" von Orna Donath findet Ihr hier . Jetzt geht es mal wieder um mein Lieblingsthema: Psychologie und -therapie. Der Psychotherapeut Prof. Dr. Josef Aldenhoff versteht es wie kein anderer dem Leser den Unterschied zwischen menschlicher Eigenart und einer psychischer Störung als Krankheitsbild zu offenbaren. Dabei bleibt er nicht nur bei der bloßen Schilderung der Krankheitsbilder und deren Ausprägungen, sondern weist darauf hin, welche Art von Therapie oder Medikament in der Regel eingesetzt werden, um die Störung einzudämmen oder gänzlich zu behandeln. In relativ kurzen Kapiteln werden alle möglichen mehr oder weniger alltägliche Probleme vorgestellt, die mit unserer Psyche zusammenhängen. Ich sehe das Buch nicht als Selbsthilfebuch, sondern als knappe Einführung in die klassischen Krankheiten, mit denen sich ein Psychotherapeut befasst. Wer nur Interesse an einer einzeln

Buchrezension: Regretting Motherhood: Wenn Mütter bereuen - Orna Donath

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Hallo zusammen, heute möchte ich Euch ein Buch näherbringen, das sich mit einem gesellschaftlichen Tabuthema beschäftigt: "Es ist schon sehr anstrengend, aber wenn sie einen anlächeln, ist der ganze Stress vergessen." Einen so oder zumindest so ähnlich klingenden Satz hat jeder schon einmal beim Gespräch mit einer Mutter über das Thema Elternschaft gehört. Genauer hinterfragt werden solche Aussagen meist nicht, dabei ist es umso wichtiger, dass sich besonders junge Frauen die Frage stellen: Ist es das wirklich wert? Mit ihrer Studie "Regretting Motherhood" schneidet Orna Donath ein bisher absolut tabuisiertes Thema an: Mutterschaft macht nicht immer glücklich und ist nicht für alle Frauen erfüllend. Dabei geht es nicht um Mütter von Kriminellen oder ähnliches - bei der Studie wurden ganz normale Frauen befragt, die in der Elternschaft keine Erfüllung finden und sich nun endlich trauen öffentlich darüber zu sprechen. Dabei ist der wi